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  • AutorenbildAdmin Maria

Stress, Stress, Stress – oder wie es auch sein kann…

Stress an sich bedeutet für den Körper und den ganzen Organismus eine Reaktion, die uns antreibt. Wir sind angespannt. Der Körper steht quasi unter Strom und schüttet Adrenalin aus. Man kann ja nie wissen, ob gleich ein Säbelzahntiger um die Ecke kommt J?!

Dauerhaft anhaltender Stress fühlt sich an, als würde unser Motor mal mehr oder weniger kontinuierlich heiß laufen, wenn der Stresspegel nicht reduziert wird und wir uns wie in einem Hamsterrad bewegen, aus dem wir keinen Ausweg finden, schüttet der Körper Kortisol aus, was über die Nebennieren ins Blut gelangt und so schädigende Auswirkungen wie z. B. Bluthochdruck, Erschöpfung, Depressionen etc. hat. Diese grob vereinfachte Darstellung basiert auf der Fight-or-Flight Theorie von Cannon.

Wo im Alltag empfinden wir Mamas genau diesen Stress? Dieses Gefühl stets der Zeit hinterherzurennen, und innerlich unter Strom und Anspannung zu stehen, als würde nur ein Funke reichen, um ein Ausmaß größter Explosion zu verursachen?

Für gewöhnlich fängt schon morgens die Hetzerei zu Hause an. Kinder anziehen oder sie zum Anziehen auffordern. Parallel dazu bereiten wir die Kita- oder Schulbrote vor und ganz nebenbei müssen wir uns ja auch noch einigermaßen vorzeigbar schminken und anziehen, weil wir ja – wenn wir mal den Morgen gedanklich durchgehen – mit einem Teil der Gehirnhälfte schon fast auf Arbeit oder in der Uni sind und dort auch wieder irgendetwas erfüllt werden muss. Sind dann alle erstmal angezogen und die Kinder sitzen am Tisch, wird erstmal gefrühstückt, das passiert aber meist so, dass die Kinder essen während die Mamas schon wieder wild in der Küche herumwerkeln, weil z. B. die Trinkflaschen noch gefüllt werden müssen oder oder oder.

Es ist vermutlich in den meisten Haushalten nicht die Regel, dass alle am Tisch sitzen und gemeinsam Frühstück essen. Oft ist es ja auch so, dass wir Mamas müde sind, und jede Minute morgens schon so getaktet ist, dass für Puffer gar kein Platz ist. Die nächste Herausforderung ist dann pünktlich den Bus zu erreichen oder mit dem Auto im morgendlichen Stau – weil sich offensichtlich alle zur gleichen Zeit verabreden, wenn wir loswollen – zu stehen, ruhig zu bleiben und die Kinder pünktlich zur Kita oder in die Schule zu bringen. Und so beginnt erst der Morgen. Nach der Arbeit geht es dann weiter mit dem Gehetze zu den Kids, dann einkaufen gehen; Hausaufgaben machen und und und. Ihr wisst wovon ich rede!

Wie ein Morgen aussieht, der entschleunigt und für alle mit weniger Stress behaftet ist erzähle ich euch jetzt.

Jeden Morgen um 5.45 Uhr klingelt der Wecker. Ich stehe auf, gehe in die Küche und mache mir erstmal einen Kaffee. Dann lege ich die Brote in den Ofen – ich friere das Brot ein, und habe so jeden Tag frisches – dann decke ich den Frühstückstisch und fange an die Tupperdosen mit Gemüse zu befüllen und die Brotdosen schon einmal bereit zu legen. Parallel dazu koche ich Tee für die Kids und lasse ihn abkühlen. Es ist jetzt ca. 6.20 Uhr. Dann gehe ich ins Bad ziehe mich an und schminke mich. Gegen halb sieben wecke ich die Kinder, indem ich eine Kerze im Zimmer anmache, so dass es hell ist, aber nicht grell. Und jetzt werden bestimmt so einige von euch aufschreien, grins.

Ich ziehe meine Kinder beide an, um uns morgens jeglichen Streit und Stress um das Anziehthema zu ersparen beziehungsweise erst gar nicht aufkommen zu lassen. Eines ist klar, die Kinder sind müde und möchten am liebsten weiterschlafen. Also habe ich irgendwann angefangen sie zu unterstützen, indem ich sie anziehe. Und wir haben dabei erheblichen Spaß, das heißt morgens hört man uns schon lachen, bevor wir überhaupt ein Wort gewechselt haben. Meine Tochter liebt es, sich wie ein Baby anziehen zu lassen und lacht sich jedesmal kaputt, dass Mama ihr 1,40 m großes Baby so schlecht bewegen kann. Was ich hier verdeutlichen möchte, ich gebe nichts auf irgendwelche Vorgaben oder, was ein Kind erfüllen soll oder was „man“ so machen muss. Ich sag nur das Stichwort „Kinder müssen zur Selbständigkeit erzogen werden“… Ihr könnt mir glauben, sie wissen beide wie sie sich anziehen müssen ;). Aber darum geht es hier gar nicht. Es ist ein Teil unseres morgendlichen Rituals; meiner selbst gewählten Unterstützung, um ihnen den Morgen zu versüßen.

Mein Vorteil als Mama: Ich habe morgens niemals sträubende und genervte Kinder, sondern ganz im Gegenteil sie sind happy und freuen sich auf den Tag und das Ganze hat mich höchstens 5 Minuten gekostet. Macht euch klar, wann ist es sinnvoll auf den eigenen Standpunkt zu bestehen und was sind eure Motive dahinter. Ist es wichtig morgens unnötig darauf zu bestehen, dass sich die Kinder alleine anziehen, weil wir zu wenig Zeit eingeplant haben oder keine Lust haben sie anzuziehen und deswegen ins Kinderzimmer rufen oder irgendwann dann auch meckern, wenn sie nicht schnell genug sind. Wägt immer ab zwischen Aufwand und Folge. Sich zu streiten und die Kinder ständig zu ermahnen, sich anzuziehen ist so nervraubend und anstrengend, dass die Energie doch auch ins Anziehen gesteckt werden kann und alle dabei etwas haben. Sprich eine Win-Win-Situation.

Nach dem Anziehen gehen wir gemeinsam Frühstücken. Das ist auch etwas, was ich noch gar nicht so lange mache, aber mittlerweile jeden Morgen fühle wie wertvoll und erfüllend diese höchstens 10 Minuten sind. Wie schön es ist, bewusst am Tisch zu sitzen und gemeinsam das Essen zu genießen. Da fällt mir gerade noch spontan ein, wieso ich das hier so betone. In einem der Bücher, die ich gelesen habe, da war ein Gedicht von einem buddhistischen Mönch und das ging in etwa so:

Wenn ich gehe, dann gehe ich.

Wenn ich esse, dann esse ich.

Wenn ich schreibe, dann schreibe ich

usw.

Ihr wisst worauf ich hinaus will. Das ist Teil des Hier und Jetzt. Es ist ein Geschenk jeden Morgen mit seinen Kindern bewusst am Tisch zu sitzen. Sie anzusehen; das eigene Essen zu schmecken und sich dessen bewusst zu sein, ist so viel mehr Lebensqualität als gedanklich schon woanders zu sein. Es fordert Übung und Disziplin, das Hier und Jetzt anzunehmen, zu schätzen und entsprechend danach zu leben. Meditation hat mich vor einem Viertel Jahr dazu bewegt, dieses Bewusstsein nach und nach dafür zu entwickeln und was ich das Wichtigste finde: Es auch zu FÜHLEN! Denn darin liegt die große Kraft! Das Fühlen schafft Lebendigkeit und Freude in uns! Wir sind ausgebrannt, weil wir so viel parallel machen. Wir sind überall nur nicht im Hier und Jetzt!

Aber um auf das Thema Stressreduzierung zurückzukommen: Ich stehe morgens immer als erste auf, um alles vorzubereiten, dann die Kinder entspannt zu wecken wie oben beschrieben – auch hier entschleunige ich und vermeide unnötigen Stress. Ich baue stets Zeit ein, und mache die Dinge nie unter Zeitdruck, weil ich das nicht mehr möchte. Wenn wir ab und zu, aber doch mal zur Bushaltestelle rennen müssen, weil wir uns zu sehr entspannt haben oder morgens sogar noch eine Runde Uno gespielt haben, was sich in letzter Zeit ziemlich oft ergeben hat, dann ist dieser kurze Sprint sogar belebend und wir lachen dabei, weil wir einen so schönen Morgen hatten und empfinden es nicht als Stress.

Was mir auch besonders wichtig ist, die Kinder an der Schule bewusst in ihren langen Tag zu verabschieden und das nicht zwischen Tür und Angel zu machen. Stattdessen frage ich sie jedesmal: Worauf freut ihr euch heute? Meistens ist die Antwort: Auf meine Freunde und entlasse sie dann mit einer Umarmung und einem Kuss auf die Stirn.

Was ich davon habe? Ich kann entspannt zur Arbeit fahren; mit einem Gefühl von Bewusstsein und klarer Erinnerung daran, wie wir uns verabschiedet haben und bin selbst davon erfüllt, weil ich im Hier und Jetzt war und nicht schon gedanklich zur Arbeit gefahren bin während ich sie verabschiedet habe, sondern in fast jedem Moment mit ihnen war und nicht parallel!

Herzlichst Maria

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